Montag, 5. September 2011

Karin Engel "Die Teehändlerin"




Der Klappentext versprach eine anspruchslose Liebesgeschichte der jungen Eliana, die den doppelt so alten John 1895 in Lüneburg heiratet. Als ihr Mann nach einem Jahr spurlos verschwindet, bricht für Eliana eine Welt zusammen und sie fährt mit ihrer Cousine und ihrem Onkel nach China, um sich von dem Verlust abzulenken. 
Zum Glück vermittelt der Klappentext jedoch ein völlig falsches Bild von diesem feinsinnig geschriebenen Buch, dass den Leser in die verwirrende Gefühlswelt von Eliana entführt. Ihr Mann John ist ein unberechenbarer Alkoholiker und als er unter mysteriösen Umständen verschwindet, gehen alle von einem Gewaltverbrechen aus. Eliana hat ihren Mann zwar geliebt, ist jedoch auch froh von ihm loszukommen. Auf ihrer Reise nach China begibt sie sich auf die Suche nach sich selbst und ihrer eigenen Geschichte, die von ihrer Familie verheimlicht wurde...

Karin Engel ist mit ihrem Roman die wunderbare Geschichte einer jungen Frau gelungen, die, ohne zu wissen warum, immer von einer Unruhe geplagt wird und das Gefühl hat, dass es um ihre Person ein Geheimnis gibt, das niemand aufklären will. Stück für Stück erfährt sie, was Jahre zuvor passiert und woran sie sich nie erinnern konnte. Durch eingeschobene Briefe, deren Absender bis kurz vor Schluss unerkannt bleibt, begibt der Leser sich mit auf die Suche nach Informationen über Elianas Geschichte und rätselt mir ihr, was ihr in der Kindheit zugestoßen sein könnte.
Ein sehr schönes, spannendes Buch darüber, wie wichtig es ist, die eigene Vergangenheit zu kennen und sich mit ihr auseinanderzusetzen, um in der Zukunft ein glückliches Leben führen zu könne.

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