Freitag, 23. Dezember 2011

Camilla Macpherson "Am Tag und in der Nacht"


Claire und Rob haben gerade ihr Kind verloren, als sie von Robs Großmutter die Briefe ihrer Cousine Daisy erben. Daisy beschreibt ihr Leben während des Zweiten Weltkriegs in London, die Angst vor den Bomben und jeden Monat das Gemälde, dass in der National Gallery ausgestellt wird. Claire stürzt sich auf diese Briefe und beschließt, sich jeden Monat das Bild anzusehen, dass Daisy in einem Brief beschreibt. Was ursprünglich gedacht war, um ihrem Mann zu entfliehen, dem sie die Schuld am Tod ihres Sohnes gibt, wird schnell zum Symbol für Hoffnung, denn wenn Daisy sich von ihrem Leben im Krieg nicht unterkriegen lässt, muss es auch für Claire noch Hoffnung geben.
Camilla Macpherson ist mit ihrem Debutroman ein wunderbares Werk über Liebe, Hoffnung und Trauer gelungen. Die Bilder, die Claire Monat für Monat mit den Briefen von Daisy besucht, zeigen das Leben in all seinen Facetten, von der Geburt bis zum Tod, fröhliche und traurige Menschen, Kinder und alte, einsame Leute. Gleichzeitig verdeutlichen die Bilder die Entwicklung die Claire durchmacht, während die Monate vergehen, wie sie sich mit ihrem eigenen Schicksal auseinandersetzt. Immer wieder entdeckt sie parallelen zu Daisys Leben, gleichzeitig bewundert sie deren ungebrochenen Optimismus in einer Zeit, die bedeutend schwerer war als das, was sie alltäglich erlebt. Der Roman strahlt eine unglaubliche Wärme aus und die Liebe der Autorin zu diesen beiden Frauen, die ihr Leben auf so unterschiedliche Weise meistern und auch zu den Männern, die sie in ihrem Leben begleiten.
Ein wunderschönes Buch über zwei Frauen, die sich ähnlicher sind, als Claire am Anfang glauben mag.

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