Montag, 5. November 2012

Ria Klug "Schnicksenpogo"


Nel ist gerade zurück aus Brasilien wo sie einige krummen Dinger gedreht hat und muss sich in Deutschland verstecken, weil sie das Arbeitsamt übers Ohr hauen wollte. Deshalb arbeitet sie schwarz in einem S/M-Club in der Küche. Als sie in eine Schlägerei gerät, wird sie festgenommen. Da sie transsexuell ist und eigentlich Cornelius heißt, kommt sie in eine psychatrische Klinik, von wo sie eine Verschwörung von ehemaligen Stasi Offizieren mit der Sexbranche aufdecken will.
 Wie diese kurze Beschreibung schon vermuten lässt, will dieses Buch alles und nichts zu gleich. DDR und Stasi müssen rein, ebenso wie das Problem der Trassexualität, dann noch ein bisschen Bürokratie und Staatsphobie und schon hat man einen Krimi. Dieser ist leider wirr und konstruiert, ohne wirkliches Konzept geschrieben und leider hoffnungslos unrealistisch. 
Ich war sehr enttäuscht von dem Buch und habe es lediglich zu Ende gelesen, weil ich ungern Bücher kritisiere, von denen ich mir kein vollständiges Bild gemacht habe. Die letzten Seiten habe ich jedoch nur noch überflogen, weil ich es schnell hinter mir haben wollte. Die Charaktere sind völlig abgehoben und ihrem Gerede ist nur sehr schwer zu folgen, mal verfallen sie in Berliner Dialekt, mal reden sie total affektiert und fühlen sich über allem erhaben. Die Ärzte sind auch ein wandelndes Klischee von Göttern in weiß, die sich selbst als allwissend und allmächtig sehen, die Patienten sind abhängige und hilflose Wesen, die ihnen völlig zu Diensten sein müssen.
Leider absolut nicht zu empfehlen und der größte Blödsinn, den ich seit langem gelesen habe. 

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