Dienstag, 8. Dezember 2015

Gillian Flynn "Gone Girl"


Gone Girl - Das perfekte Opfer



Gillian Flynns Thriller "Gone Girl" ist für den Leser wirklich ein kleiner Psychotripp. Zu Beginn erscheint einem alles logisch, eine Frau ist verschwunden, die Ehe war unglücklich, ihr Mann wirkt wie ein egoistischer Rüpel, der Fall ist klar: Sicher hat er sie umgebracht, wie unspannend doch das Buch beginnt. Doch dann beginnt Flynn mit uns als Leser zu spielen, uns Hinweise hinzuwerfen, die uns Zweifeln lassen, bis sie uns mit der weiteren Entwicklung völlig jede Sicherheit und den Glauben an unser Urteilsvermögen nimmt. War doch alles ganz anders als gedacht?
Schon durch diese Konstruktion und die Perspektivwechsel nimmt "Gone Girl" einen als Leser völlig gefangen, man ist hin und her gerissen zwischen Zuneigung und Abneigung für die Personen und traut seinem eigenen Urteil nicht mehr. Lässt man sich als Leser gerade hinters Licht führen, hat man die Hinweise richtig gedeutet? Die Autorin schafft ein psychologisches Spiel mit den Figuren, so dass ich das Buch am Ende nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wie sollte diese Geschichte denn noch ausgehen, so ausweglos und verworren wie sie war? Die Autorin hat dafür dennoch einen verstörenden und beeindruckenden Schluss gefunden. Und hat uns allen gezeigt, wie leichtgläubig wir als Leser manchmal sein können. Meiner Meinung nach ist ihr ein wirklich herausragender Thriller gelungen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen