Montag, 14. Dezember 2015

Marita Spang "Blut und Seide"


Blut und Seide


In Marita Spangs historischem Roman „Blut und Seide“ geht es um den Jungen Simon, der durch einen heimtückischen Übergriff seine Eltern verliert und dann bei einem guten Freund seines Vaters aufwächst. Mit dessen jüngerem Bruder Heinrich verbindet ihn ein lebenslanger Hass und Streit, was zum einen daran liegt, dass Heinrich neidisch auf die Liebe seines Bruders Johann ist, die Simon erhält. Zum anderen scheint Heinrich mit seiner ausgeprägten Gewalttätigkeit und geradezu psychopathischen Zügen geradezu dazu veranlagt, keine Freundschaften und ehrlichen Beziehungen eingehen zu können, da er kompromisslos jede Gegenstimme niederschlägt. Wenig hilfreich ist es da für die Beziehung der Beiden, dass Simon sich in die Frau verliebt, die Heinrich schon in der Kindheit als Ehefrau auserkoren wurde. 
Die Geschichte, die die Autorin hier im Umfeld des 13. Jahrhunderts beschreibt, hat mich sehr fasziniert und mir sehr gut gefallen. Besonders die historische Basis, die sehr gut recherchiert und dargestellt war, nimmt einen als Leser sofort mit in diese Welt, die uns heute doch recht fremd ist. Darauf baut dann die Fiktion auf und gerade diese Kombination macht die Geschichte so glaubwürdig und bringt einem die Charaktere sehr nahe. Ich habe mit den Figuren wirklich mitgelitten, -gekämpft und –geliebt und konnte Simons Wut auf die Ungerechtigkeit des Lebens sehr gut nachvollziehen. 
Marita Spang ist ein großartiger historischer Roman gelungen, der auf Basis vieler Fakten und vor einem glaubwürdigen historischen Hintergrund eine ergreifende Geschichte erzählt und gleichzeitig ein buntes Bild des damaligen Mittelalters schafft.  

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