Dienstag, 9. Februar 2016

Christoph Scheuring "Zeichen der Zeit"

Jakob, Adam und Ferdinand sind drei Jungen, die in Sachsen im 19. Jahrhundert leben und alle eine besondere Begabung haben. Mit dieser Begabung versuchen die Jungen sich durchzuschlagen, Bildung zu erhalten und ihre Träume zu verwirklichen. All dies beschreibt der Autor Christoph Scheuring vor dem Hintergrund des historischen Dresdens mit seinen politischen Unruhen, Hungersnöten und dem Beginn einer neuen pädagogischen Idee.
Sprachlich ist das Buch sehr gelungen, es lässt sich flüssig lesen und verbindet historische Wörter mit einer gut verständlichen Gegenwartssprache. Sehr schön beschrieben sind das historische Dresden, die Straßen und das Leben, das darin herrscht. Auch der Unterschied der verschiedenen Klassen wird anhand der Charaktere sehr deutlich und welche Rolle die Herkunft für das Recht auf Bildung spielte. Leider empfand ich die Handlung als etwas faserig und nicht schlüssig, als würden einige Ideen einfach ins Leere laufen. An manchen Stellen blieb für mich das Gefühl, dass ein klarer Plot fehlte, der die Handlung vorantreibt. Auch die Motivation der Protagonisten für ihre Handlungen wurde oft nicht deutlich, so dass man als Leser etwas hilflos zurückbleibt mit der Frage, worum es in diesem Roman eigentlich gehen sollte. Alle Jungen haben eine ganz besondere Gabe und treffen zufällig aufeinander, aber warum und was genau ihr Bezug zueinander ist, wird im Verlauf des Romans nicht klar genug. Auch bleibt das Gefühl, dass sie sich eigentlich kaum kennen und kaum Wert auf die gegenseitige Bekanntschaft legen, was die Frage vertieft, worauf der Autor mit der Personenkonstellation eigentlich hinauswollte.

Leider konnte mich die Geschichte von "Zeichen der Zeit" einfach nicht überzeugen, auch wenn ich den Stil des Autors sehr schön finde und man merkt, dass viel Recherche für den Roman betrieben wurde. Ein klarer Plot und strukturierte Handlung fehlten aber.

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