Sonntag, 30. Juli 2017

Anthony McCarten "Licht"

Edison ist der berühmte Erfinder der Glühbirne, er ist Forscher und Entdecker, Entwickler auf höchsten Niveau. Und er ist wild entschlossen, gemeinsam mit dem Investor Morgan, seine Erfindung  der Glühbirne für Gleichstrom gegen seinen Konkurrenten Westinghouse, der Wechselstrom verwendet, durchzusetzen und scheut auch nicht vor einem dreckigen Kampf zurück. Am Ende seines Lebens blickt er zurück, und muss sich die Frage stellen, ob es das wirklich alles wert gewesen ist. 
Anthony McCarten beschreibt in seinem Roman "Licht" den spannenden Kampf um die Herrschaft des Stroms und eine Zeit, in der an jeder Ecke eine Erfindung zu warten schien. Edison verliert sich in diesem Kampf gewissermaßen selbst und lässt sich vom reichen Magnaten Morgan steuern, der alles tut, um  Geld zu verdienen, unabhängig von Moral und Anstand. Ob Edison in Wirklichkeit so passiv war, wie er hier dargestellt wird, sei einmal dahingestellt. Graham Moore beschreibt ihn in seinem Roman "Die letzten Tage der Nacht" hingegen als herrschsüchtigen und ignoranten Menschen, der selbst einfach nur Erfolg haben will. Dem gegenüber steht hier ein Edison, dem es eher um den ideellen Wert des Erfindens geht, darum die Menschheit voranzubringen, ohne unbedingt selbst nutzen darauf zu ziehen. So oder so ist er der gefeierte Erfinder der Glühbirne, dessen Namen auch heute noch fast jeder kennt. Seine Geschichte beschreibt McCarten sehr bewegend und nimmt einen mit auf eine Reise mit dem Erfinder Thomas Alva Edison, der ein abwechslungsreiches Leben hatte, das einem als Leser unweigerlich berührt. Seine Gedanken am Ende gehen nicht spurlos an einem vorbei und McCarten schafft es, uns diesen einzigartigen Mann ganz nahe zu bringen. 
Mich hat "Licht" von Anthony McCarten beim Lesen begeistert, gerade auch weil es so völlig anders geschrieben ist als Graham Moores "Die letzten Tage der Nacht", obwohl beide auf faszinierende Art das gleiche Thema behandeln. Ein großartiger Roman über einen ganz besonderen Menschen, dem wir auch noch heute viel verdanken. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags und hier zur Rezension von Graham Moores Roman "Die letzten Tage der Nacht", der das gleiche Thema behandelt. 

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